Schon sehr früh im
Jahre 1964 schlägt Joseph Beuys vor,
die Berliner Mauer zwecks besserer Proportion um 5 cm zu erhöhen.
Durch diese Betrachtungsweise wird die Mauer als Gesamtbauwerk geerdet und
dadurch spirituell als auch ästhetisiert aufgeladen.(1) Nach Beuys
ist die einzige Kraft in der Welt die Kreativität. Mit dem Vorschlag
Beuys beginnt ein Druck auf die Mauer bis hin zum sozialen geistigen Körper
der Vereinigung und der physischen Auflösung des Mauerkörpers bis hin zu
den Mauerspechten, die sie zerstückeln. Beuys verfeinert den Gedanken der
Mauerüberwindung mit seinem zweiten Vorschlag, einen Erdwall an der Mauer
aufzuschütten, sodass Westberliner Hasen über die Mauer springen können.(2)
Der Hase ist in Beuys Werk ein spiritueller Mittler zwischen der
westlichen und der östlichen Wahrnehmung. Beuys: >> Entschärft
sofort die Mauer. Durch inneres Lachen. Vernichtet die Mauer. Man bleibt
nicht mehr an der physischen Mauer hängen. Es wird auf die geistige Mauer
hingelenkt, und diese zu überwinden, darauf kommt es ja wohl an … (1)
>> Hier tritt auch der Schamane auf, der eine andere
Wirklichkeit zur Durchdringung des Subjekts begeht.
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