Aktion - Sono in 5 minuti indietro 

                                            Die Strategie sich einen utopischen Ort zu erzeugen - als temporäre Aneignung -  Rom Villa Farnesina

Aktion  Sono in 5 minuti indietro (sind in 5 Minuten wieder zurück)

 Die Villa della  Farnesina kurz Farnesina ist eins der bedeutendsten und schönsten profanen Bauwerke der Hochrenaissance. 1508 bis 1511 ließ Agostino Chigi Franesina als Ausdruck seiner künstlerisch geprägten Lebensart von Baldassare Peruzzi in Rom erbauen. Begnadete Künstler wie Raffael, Sebastiano del Piombo, Sodoma, Giulio Romano, aber auch Peruzzi selbst stattete die Räume aus. Farnesina stellt mit seiner es umschließenden Gartenanlage ein einzigartiges Gesamtkunstwerk dar. Gegenwärtig ist die Villa öffentliches Museum und mit den bedeutendsten Fresken der Zeit ein Juwel.  

Heutzutage stecken die Museen in einer Wirklichkeitsblase zwischen hohem Anspruch und lukrativen, schnöden Massentourismus. Um den Massen noch gerecht zu werden, bewegen sich die Besucher in einem Überwachungssystem, das weder Muße noch Genuss kennt. Die Totalüberwachung lässt uns zurückschrecken  vor dem Menetekel des Sirenengeheuls und verwehrt uns den Zugang zum Original.  

Das Personal öffnet ca. um 8:40 die eisernen Torflügel zum Garten der Anlage der Villa Farnesina. Von dort führt ein Weg zum Eingangsbereich des Gebäudes. Das Personal betritt die Villa und bereitet das Haus für den Ausstellungsbetrieb am heutigen Tag vor. Zu diesem Zeitpunkt hat noch kein Besucher die Anlage betreten. Ich nutze den Augenblick und befestigte am eisernen Tor das Schild: - Sono in 5 minuti indietro - und ziehe das Tor quietschend hinter mir zu.  Jetzt muss ich nur noch einige Minuten warten bis das Personal die Tür zum Einlass der Villa  öffnet und ich die Eintrittskarte löse. Die nachfolgenden Besucher bleiben draußen vor dem Tor. Die Aufsicht folgt mir, dem ersten Besucher noch nicht, so dass ich mit den Kunstwerken, den Fresken und ganz nah bei Raffael vollkommen allein bin. Die Zeit scheint still zu stehen, nur eine feine Musik scheint aus jener Epoche zu klingen und mich in eine temporäre Utopie zu führen.   st.eel Mai 2017 

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