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p.t.t.red – Ausstellung OPPOSITIONEN &
SCHWESTERFELDER - Wiener Sececcion 1993 |
Neuigkeiten
vom Speer des Archytas‘ 2017 |
Projekt - Archytas |
Mehr als 2 Jahre vor der Entdeckung des Hubble Deep
Field wurde dieses Paradoxon 1993 Teil des Projekts Archytas in der Wiener
Secession von p.t.t.red in der Ausstellung OPPOSITIONEN &
SCHWESTERFELDER, kuratiert von Sabine B. Vogel. Die Idee von p.t.t.red -
Stefan Micheel und Hs Winkler war es, den Speer des Archytas‘ auf kürzestem
Weg ins Universum zu schleudern. Herzstück in der Arbeit
der Installation war eine computergesteuerte Funkeinrichtung, die mittels
einer Atomuhr zeitgenau Daten in den Weltraum senden konnte. Hierfür wurde ein
Pfeilpiktogramm als Symbol für den ‚Speer des Archytas‘ als Bilddatei
digitalisiert und über diese stärkste Sendeeinrichtung, die man damals
auftreiben konnte, in den sternenfreisten Bereich unserer Milchstraße
gesendet. Ziel war es, auf dem direktesten Weg in den außergalaktischen
Raum, funktechnisch einzudringen. Die Peilrichtung der
Antenne zielte auf den Himmelssektor parallel zum galaktischen Nordpol, wo
die Sternendichte am geringsten ist – im Bereich des ‚Großen Bären‘.
Während der
Ausstellungsdauer gab es aufgrund der Eigendrehung unserer Erde jeweils
nur einmal täglich ein Sendefenster zur Himmelslücke. Zu einem festen
Zeitpunkt löste eine Atomuhr, die mit der Funkeinrichtung der
Installation und der Antenne
unter der Kuppel der Wiener Secession verbunden war, die digitale
Bilddatei des Speers des Archytas‘ ins Weltall aus. Sowohl vom Haus als auch
von offizieller Stelle aus wurde in den Museumsräumen die Betreibung
einer aktiven Funkeinrichtung untersagt. Dennoch hielten wir diese während
des Ausstellungszeitraums unbemerkt in Betrieb. Während der
Ausstellungsdauer gab es in der Zeitung Wiener Standard die Meldung: NASA
aufgepasst! Nach den Berechnungen
eines Hobbyastronomen könnte möglicherweise die Marssonde
‚Observer‘, die ins Sendefenster des Archytas‘ geraten war in jener
Zeit, eine
Fehlfunktion in ihrer Außensteuerung erlitten haben und dadurch außer
Kontrolle gebracht worden sein. Nun trudelt der aus seiner Bahn gerissene
‚Observer‘ hinter den lichtschnellen Speeren des Archytas‘ im außergalaktischen
Raum daher. Die Ausstellung
Oppositionen & Schwesterfelder von 1993, in der namhafte Künstler
vertreten waren, fand eine große Öffentlichkeit. Im Katalog zur
Ausstellung findet sich die Projektbeschreibung des Projekts ‚Der Speer
des Archytas‘ und ein begleitenden Text: „Das Universum steckt im Kopf
oder wir werden sein wie Gott." Vielleicht ergab sich
daraus 1995 eine Begegnung anderer Art und eine kleine Sternstunde für
den Direktor des Space
Telescope Science Institutes, den der Speer des Archytas‘ „zong!“
hart traf und uns weit über
den Rand des Universums hinausgeschleudert hat. Steel – Stefan Micheel 2017 |
https://de.wikipedia.org/wiki/Hubble_Deep_Field
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=File%3AHubble_Deep_Field_movie.ogv&uselang=de |
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