E.i.H.d.M. Expedition ins Haupt der Medusa | |||||||
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Fragment 1 Und der Unterleib der Gorgone fiel hinab aufs Lager zurück, als die Sichel von P. den Hals Medusas blitzschnell sezierte. Augenblicklich entsprangen der klaffenden Wunde der Überraschten der schneeweiße Pegasus und Chrysaor. Das Haupt an den Haaren gezerrt, der Mund weit aufgerissen zum stummen Schrei. Der schlangenumrankte Kopf der Verfluchten erstarrt im Schreck. Fortsetzung Am Ende der Seite |
Video E.i.H.d.M.1 Expedition ins Haupt der Medusa - Anthologie 27.1. - 27.5.2018 - Berlin-Lissabon-Rom |
Video E.i.H.d.M.2
Expedition
ins Haupt der Medusa - Anthologie 27.5.
- 5.9.2018 - Berlin-Potsdam-Sylt-Berlin
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Video E.i.H.d.M.3 Expedition ins Haupt der Medusa - Anthologie 5.9. - 30.11.2018 - Berlin-Potsdam-Bayern-Athen-Berlin | ||||
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weiter in Arbeit | |||||||
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Fragment 1
Und der Unterleib
der Gorgone fiel hinab aufs Lager zurück, als die Sichel von P. den Hals
Medusas blitzschnell sezierte. Augenblicklich entsprangen der klaffenden Wunde
der Überraschten der schneeweiße Pegasus und Chrysaor.
Fragment2
Der Reisende
vernimmt mit schaudern das Rauschen aus dem Splitterwerk der dunklen
Vorgeschichte. Unheilvolle kommt ihm der zuckende Unterleib der Medusa mit
verklebten Augen in den Blick. Die Schlachtung befreit ihre Kinder durch den
Geburtskanal der weit geöffneten Wunde und lässt sie frei in den Mythos.
Fragment3
Das Haupt der
Medusa angeheftet mit geronnenen Blut der Unglückseligen an Athenes Aegis.
Von dem matt schimmernden Schild der Gnadenlosen streift der Blick der Medusa
über die anstürmenden Heere zum erstarrenden Horizont. Die Myriaden Krieger
stürzen im Moment ihres Sterbens und der noch nicht gelebten Leben zu Staub
geworden in Staub und Blut auf den ewigen Schlachtfelder.
Mit Entsetzen und
vernebeltem Blick versucht sich der Reisende dem Geschehen zu entziehen. In
ihrer heiligen Stätte überrascht die Göttin Athene Poseidon beim Höhepunkt
seines ekstatischen Treibens mit der dahingeworfenen Schönen. In göttlicher
Wut richtet die Göttin ihren Fluch voller Hass nur gegen die Wehrlose. Der
Gott taucht nun als strahlender Hengst wieder ein in sein Reich.
Fragment 6
Der göttliche
Fluch über Medusa beginnt zu wirken. Die Mutterseelenalleine sucht in
embryonaler Stellung wimmernd ein letztes Mal Schutz vor der entmenschlichen,
unumkehrbaren Metamorphose des Grauens vor dem Abgrund.
Fragment 7
Der Reisende kann
die Abfolge seines Albtraums nur noch über die dunkel schimmernde Mattscheibe
seines Instruments erfassen. Medusa entkrampft sich aus ihrer erbärmlichen
Stellung und verwandelt sich unmittelbar. Nichts mehr an ihr ist von
menschlicher Natur. Das Ungeheuer windet sich mit Schlangen umwundenen Schädel,
aufgerissenem Mund und kehllosem Schrei. Galliger Atem macht sich in den
heiligen Hallen breit.Der Reisende entweicht mühsam dem unheilsamen Geschehen,
erreicht die schneeweißen Außentreppen von Athenes Tempelanlage und muss sich
darüber in einem Schwall übergeben.
Fragment 8
Der Reisende kommt wieder zu Sinnen und weicht dem Blickfeld der Todbringenden aus. Der Mythos vereinigt die Gorgonenschwestern zur Dreifaltigkeit des Schreckens und verortet sie zum weltumfließenden Strom Okeanos an der Grenze zum Totenreich. Der Reisende macht sich eiligst auf nach Rom und erhofft hier an den steinernen, antiken Stätten in die Abgründe der tiefsten Schichtung des Mythos‘ zu blicken.
Fragment
10
Der
Reisende sieht sich in seiner ausweglosen Situation mit verspiegelten Bilder
konfrontiert, die ihn zutiefst beängstigen. Das Haupt des Gottvater Zeus‘
wird für eine blutige Geburt in Stellung gehalten. Blitzschnell bewegt sich die
Axt des Hypeistos hinab und spaltet die
Schädeldecke des Gottes. Unmittelbar steht die männliche Kopfgeborene Athene
unbefleckt voller Kampfbereitschaft strahlend im Götterreigen.
Fragment
11
Hier
unten in den dunklen Schichten wird dem Reisenden ein
Geschenk gereicht.
Mephisto…
Oh glaube mir, der manche tausend Jahre An dieser harten
Speise kaut, Dass von der Wiege bis zur
Bahre Kein Mensch den alten Sauerteig verdaut!
Glaub unsereinem: dieses Ganze, Ist nur für einen Gott
gemacht! Er findet sich in einem ew‘gen Glanze,
Uns hat er in die Finsternis gebracht,
Und euch taugt einzig Tag und Nacht. Aus
Goethes Faust‘
Fragment
12
Noch
voller Blut am ganzen Körper kriecht der Reisende aus der Finsternis
kommend über den
eisigglatten Grund über die dunkle Schwelle des Gartens der Gorgonen. Sogleich
kommt ihm die Gefahr der Anwesenheit der Gorgonenschwestern unmittelbar nah.
Noch trifft ihn kein versteinerner Blick zur grauenhaft, tödlichen Starre. Im
Schutz der Entseelten zu grauen Stein erkalteten Überreste
männlichen Heldenmuts mit tierischem Gefolge häuft sich ein Wall des
Schreckens. Von nah kommt ihm das tiefe,
kaum vernehmbare Rauschen des
gewaltigen aus der Unterwelt entsprungenen Okeanos entgegen.
Vom Restlicht des schwarzen, ruhig dahinziehenden Stroms werden ihm Schatten von
zusammengekauerten Gestalten im tiefen Schlaf, schwer atmend am felsigen Ufer
gewahr. Augenblicklich ereilt ihn ein panischer Schrecken, der ihn
bis ins Tiefste erschüttert.
Fragment
13
Am
gefrierenden Uferabschnitt, der Natur völlig entrückt, im luftleeren Raum vor
den entmenschlichten Überresten, hocken die drei Gorgonen dicht an dicht
scheinbar verwachsen miteinander. In der Mitte Medusa verflucht
zum Sterben und von den geflügelten Schwestern gehalten als Dreifaltigkeit des
Schreckens der unantastbaren weiblichen Göttlichkeit. Der Reisende bricht nun
auf zur Expedition ins Haupt der Medusa und nähert sich geräuschlos der
Schlafenden.
Fragment 14
Für
den Reisendenden geht kein Weg mehr zurück.
Er steht ausgesetzt, unmittelbar im Atem der Gorgonen. Noch sind Medusas Augenlider fest verschlossen, ihr Blick tief in den inwendigen Abgründen der Verzweiflung verwachsen mit dem hoffnungslosen Wunsch auf Erlösung. Nun winden sich die ersten Schlangen aus dem Schlaf der Unterwelt am Haupt der Medusa. Im Moment der tödlichen Konfrontation wird der Reisende durch den unumkehrbaren Sog, der geistigen Gravitationskraft der Erwachenden, einverleibt. Im Moment des kalten Schreckens erstarrt die Zeit in unmessbaren Zeitquanten, die den Reisenden aus der Starre ins Kontinuum der Zeit verspiegeln. Nun erheben sich die Gorgonen zu den schreckenerregenden Wesen ihres Mythos und die sterbliche, grauenhafteste Medusa ergibt sich ihrem Schicksal.
Fortsetzung folgt
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voraussichtlich im Herbst aus Athen
Fragment 15
Fragment 16
st.eel
2019